Sachsen Teil 2: Sächsische Schweiz ohne Felsen

Wenn man “Sächsische Schweiz” hört, dann denken die meisten dabei wohl and die markanten Elbsandsteingebirgsformationen (wow – was für ein Wort!). Die, die noch nichts mit der Sächsischen Schweiz anfangen können und danach googeln, werden als erstes Bilder von diesen Felsen gezeigt bekommen.

Stellt Euch vor, Ihr seid 6 Tage in der Sächsischen Schweiz und bekommt die Felsen nicht zu sehen… So ist es uns gegangen. Bei unserer Anreise herrschte Nebel und man konnte kaum etwas sehen. Das blieb so bis zu unserer Abreise.

Aber wir haben auch ohne Felsen eine faszinierende Sächsische Schweiz erlebt.

Als erstes gibt es da die Elbe, die schön schmal dahin gleitet und – wie immer am Wasser – wird man entschleunigt, indem man einfach aufs Wasser guckt. Einige Restaurants oder Cafes haben Wintergärten direkt am Ufer und da kann man sitzen, etwas schönes warmes trinken und rausgucken. Und auf dem Wasser ist immer was los. Da kommen Böötchen und Fähren und ab und zu ein Raddampfer und irgendwas fließt immer im Wasser rum.

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Apropos Café: In Schmilka gibt es ein interessantes Projekt mit vielen Einrichtungen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Dabei ist zum Beispiel das Café Richter. Direkt an der Elbe und an der Fähre. Dort gibt es ein großes Angebot auch an veganen Kuchen und Keksen.

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Bio-Projekt in Schmilka

Wir haben die Bio-Brauerei im Ort besichtigt und natürlich auch das Bier verkostet. Die Sudkessel sind mitten im Saal untergebracht und man kann dem Braumeister beim Brauen zusehen, während man eine der beiden Biersorten genießt. Es gibt helles und bernsteinfarbenes Bier. Beide naturbelassen und ungefiltert.

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Gleich daneben gibt eine Bio-Backstube im alten Stil mit Holzbackofen und Shop. Hier gibt es viel zu sehen und sehr leckere Sachen zu probieren. Wir haben hier die wohl leckersten Schweinsohren von ganz Deutschland genossen (wir lassen uns aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen 🙂 )

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Das Mehl für die Backstube wird mit einem alten Mühlstein gemahlen, der von einem Mühlrad angetrieben wird. Das rattert ganz schön und ist aber auf jeden Fall einen Besuch Wert. Alle Erzeugnisse von Brauerei und Backstube und noch mehr kann man an einem urigen Stand im Biergarten erwerben und dort genießen. Alles in bio!!! Bei schlechtem Wetter kann man in die Braustube ausweichen.

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Den ausführlichen Bericht gibt es an anderer Stelle zu sehen. Wir werden ihn hier verlinken, wenn er online ist. Bis dahin könnt Ihr Euch die englische Variante mit jeeeeeeeede Menge Fotos hier anschauen: Organic & Bike

Deutsche Kunstblume Sebnitz

Wer sich für Handwerk interessiert, sollte unbedingt in die Kunstblumenmanufaktur in Sebnitz gehen. Dort werden, wie vor mehr als hundert Jahren heute noch Seidenblumen per Hand gefertigt. Wir waren dort und waren fasziniert von den vielen vielen Handgriffen und Schritten und auch von der frappierenden Ähnlichkeit mit echten Blumen. Alles wird genau erklärt und gezeigt. Hier werden auch eher seltenere Kunstblumen gefertigt, wie Almwiesenblumen. Da kann man Plastikblumen getrost vergessen.

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Auch diesen Artikel gibt es woanders. In Englisch gibt es ihn bereits bei uns, natürlich auch hier mit ner Menge Fotos: Handmade Silkflowers

Handgemalte Wanderkarten von Dr. Böhm

Es gibt ja Wanderer und Radfahrer, die bei Wind und Wetter unterwegs sind und die sich durch nichts davon abbringen lassen. Aber, wenn Ihr auch zu denen gehört, die lieber bei moderatem Wetter unterwegs sind, dann könnt Ihr bei schlechtem Wetter zumindest mit dem Finger auf der Landkarte wandern. Die handgemalten Wanderkarten von Dr. Böhm verführen nämlich dazu. Sie sind wie kleine Märchenbücher. Weil Dr. Böhm sie akribisch von Hand erstellt. Jeder Weg wird von ihm abgelaufen und alles wird eingetragen. Jeder sehenswerte Baum und jedes Gebüsch. Und immer auch ein kleines Männlein. Da kann man schon mal Stunden vor einer Wanderkarte verbringen.

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Wie es bei Dr. Böhm war, könnt Ihr ebenfalls bald lesen. Auf Englisch mit allen Fotos schon hier bei uns: Handpainted Hiking Maps

Wellness & Kultur

Wem das alles noch nicht reicht, der kann in die Toscana-Therme gehen. Wir haben sie für Euch getestet. (Sorry – keine Fotos!) Hier kann man in verschiedenen Innen- und Außenbecken baden, sich bewegen lassen oder durch die verschiedenen Sprudel- und Massagedüsen berieseln lassen. Zur totalen Entspannung gibt es Liquid Sound. Hier schwebt man völlig schwerelos im warmen Wasser und wird mit Lichtinstallationen bedacht und unter Wasser mit Geräuschen und Musik berieselt. Wer besser in der Sauna entspannt, findet da auch verschiedene Angebote mit verschiedenen Hitzestufen. Eine Wellnessabteilung mit Physiotherapie und Massagen ist genau so vorhanden wie ein Restaurant.

Pirna

Zum Shopping eignet sich fast jeder Ort, weil regionale Spezialitäten angeboten werden. Und überall laden kleine Gässchen zum Flanieren und Schaufenstergucken ein. In Pirna kann man den gleichen Anblick genießen wie seinerzeit der Maler Canaletto.

Unser Fazit: Sächsische Schweiz geht durchaus auch ohne Felsen. Aber gut, dass die Felsen nicht weglaufen können. Beim nächsten Besuch würden wir sie dann doch gerne sehen 🙂