Mit Models in Mülheim

In Mülheim waren wir bereits schon einmal und haben dort jede Menge Bildmaterial produziert und Social Media ausgetestet. Die Fotos werden für den neuen Webauftritt gebraucht und da wir beim letzten Mal nicht alle Bereiche abdecken konnten, standen jetzt verschiedene Themen an, von denen noch Bildmaterial benötigt wurde.

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In Sachen Social Media hatten wir bei unserem letzten Aufenthalt festgestellt, dass es schon eine rege Gemeinschaft gibt und viele Leute in und um Mülheim kräftig twittern, auf Instagram posten und fleißig bei Facebook agieren. Neue accounts bei Twitter und Instagram waren bereits angelegt, aber noch nicht benutzt.

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Die Wunschliste für Fotos war lang und – wie fast immer bei Destinationen – wünscht man sich auch belebte Szenen. Allerdings sind wir gerade in die Zeit geraten, bei der das neue Datenschutzgesetz nach einer Übergangsfrist in Kraft getreten ist. Demnach waren wir alle unsicher, wie es in Zukunft mit Bildern und dem Thema “Beiwerk” sein wird. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, wie bisher vorzugehen und bei den Hauptpersonen im Foto mit Models zu arbeiten und bei dem Thema “Beiwerk” wie bisher zu verfahren.

Freiwillige

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Models heißt in dem Fall nicht professionelle Models über eine Agentur gebucht sondern freiwillige, die in irgendeinem Bezug zur Destination oder zum Thema stehen. Wir mögen es gerne, wenn die Personen auf den Bildern nicht zu stark zurechtgemacht sind sondern so auftreten, wie sie im normalen Leben auch gekleidet oder frisiert sind. Die verschiedenen Freiwilligen wurden von der Destination gesucht und organisiert und waren dementsprechend auch Zielgruppengerecht ausgesucht.

Wir hatten einen sehr hohen Anteil an solchen Modelshootings und haben für uns selber wieder einiges gelernt, was wir in Zukunft in der Arbeit mit Menschen anwenden werden:

Wechselkleidung

Mir ist aufgefallen, da ich selber oft als ‘Model' fungiere, dass ich auf vielen Bildern in zum Beispiel einer Broschüre, das gleiche anhabe. So haben wir die Freiwilligen gebeten, Kleidung zum wechseln mitzubrigen. Jacken oder ein Tuch oder eine Kappe oder einen Hut, so dass besonders in Gruppenaufnahmen schnell ein anderes Bild entsteht, wenn alle Jacken anhaben oder eben die Farben der Kleidung variieren. Auch ich selber werde in Zukunft mehr darauf achten, verschiedene Accessoires oder Requisiten mitzunehmen und im Laufe eines Tages zu variieren.

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Zeit und Absprachen

Einigen Models war nicht klar, wie lange so ein Fotoschooting dauert oder, dass man Szenen wiederholen muss. Da werden wir in Zukunft mehr drauf achten, dass von Vornherein die Zeitspanne gut bemessen wird und auch entsprechend kommuniziert wird. Da müssen wir auch drauf achten, dass die Zeitschätzung an die Freiwilligen weiter gegeben wird. Sonst werden sie vor Ort unleidlich, wenn sie dachten so ein Bild dauert ja nur fünf Minuten und sind aber eine Stunde gebunden und müssen mehrmals die gleiche Szene stellen.

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Papierkram

Nicht nur seit der neuen Datenschutzverordnung braucht man von jeder Person, die fotografiert wird, ein schriftliches Einverständnis. Das Einholen der Unterschriften braucht vor Ort auch eine gewisse Zeit, ist aber unerlässlich. Bei Kindern sollte man sich das Einverständnis aller Erziehungsberechtigen geben lassen. Auch hier haben wir schon erlebt, dass die Mutter das Fotoshooting ihres Kleinen cool fand, aber der Vater das partout nicht wollte und umgekehrt. Schließlich erscheinen die Bilder nicht in der Zeitung sondern werden für Werbemaßnahmen eingesetzt. Und so findet man sich oder Familienmitglieder schon mal auf einer Litfasssäule oder einem Plakat wieder.

Ausreichend Formulare, Kugelschreiber und Klemmbretter oder ähnliche Unterlagen sollten  wie ausreichend Zeit zum Ausfüllen unbedingt mit eingeplant werden.

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Einstimmung

Was wir bemerkt haben, ist dass wir zusammen mit dem Auftraggeber zu sehr in unserer Arbeitshaltung waren und vor Ort sofort in den Arbeitsprozess eingestiegen sind. Hier haben wir uns vorgenommen, in Zukunft den Einstieg sanfter zu gestalten und vielleicht bei einem Kaffee kurz zusammen zu sitzen und zu klären, um was es geht, was von den Agierenden erwartet wird und wie das Shooting ablaufen wird. Vor allem, wenn wir es nicht mit  Profis zu tun haben sondern mit Menschen, die selten vor der Kamera und da dann auch noch im Mittelpunkt stehen.

Belohnung

Ein professionelles Model wird selbstverständlich für die Arbeit bezahlt, aber auch für die Fans von Destinationen oder Themen sollte immer auch eine Art der Belohnung vorhanden sein. Hier bieten sich Freikarten, Give-aways, oder auch Naturalien an.

Leibliches Wohl

Egal wie lange das Shooting dauert, es sollte immer Zeit für einen Kaffee sein (s. Einstimmung). Natürlich braucht man auch Getränke und Snacks vor Ort. Nach dem Shooting kann man auch gemeinsam einkehren und die Akteure zum Kaffee und Kuchen oder einem Essen einladen.

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Organisation

Bereits im Vorfeld muss man sich Gedanken machen, was man genau darstellen will und wie und wo. Beispiel Thema Stadtführung. Hier ging es nicht nur darum eine Stadtführung auf einem Bild zu bannen sondern es ist auch wichtig diese zu verorten. Es macht auch keinen Sinn, die Stadtführung einfach ablaufen zu lassen und dabei Fotos zu machen. Das wird nicht gut gehen. Menschen verdecken sich, stehen im Weg, der Hintergrund passt nicht, man muss warten, bis andere Menschen vorbei gegangen sind, der Lieferwagen oder der Linienbus fährt gerade vorbei usw. Störungen gibt es viele.

Also muss man die Szene wie ein Regisseur gestalten. In Mülheim sind wir sogar mit einem Bus die verschiedenen Stationen abgefahren. Aber auch am Tag des Shootings haben wir noch Locations vertauscht, wegen der Lichtsituation. Wenn alles im dunklen Schatten liegt, macht es auch keinen Sinn dort zu fotografieren. Also einerseits eine sehr gute Planung und Organisation und andererseits eine gewisse Flexibilität sind wichtig.

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Spontanität

Und manchmal muss man einfach spontan sein und die Leute, die einem gerade über den Weg laufen ansprechen. Natürlich hatten wir die Einverständniserklärung oder Model-Release-Vertrag dabei und haben alles entsprechen schriftlich festgehalten. Aber auch so sind zum Teil wunderbare Bilder entstanden, die in Zukunft für Marketingzwecke und Werbung eingesetzt werden können.

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Social Media

Zum Thema Twitter, Instagram und Co. haben wir die Accounts übernommen und erst einmal gesucht, was in der Region passiert. Hierfür haben wir nach bestimmten Hashtags und Begriffen gesucht, aber auch zum Beispiel auf Twitter die Suche “in der Nähe” genutzt. Allen, die in der Destination und angemessene Dinge posten, sind wir zunächst einmal gefolgt. Viele folgen dann – auch heute noch – zurück. Das ist zeitaufwendig und muss regelmäßig wiederholt werden, gibt einem aber einen guten Überblick, was sich in der Destination tut und wer so alles auf den verschiedenen Kanälen unterwegs ist.

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Kuratieren

Natürlich haben wir auch interessante Dinge geteilt. Stichwort: Kuratieren. Bilder und interessante Veranstaltungshinweise oder auch einfach lustige Sachen haben wir entsprechend retweeted, reposted oder geteilt. Und wir haben zeitnah auf Fragen geantwortet. Auch wenn wir selber erstmal woanders nachfragen mussten. So haben wir in zwei Wochen eine gute Grundlage an Followern geschaffen.

Die Community ist rege und stolz auf die Region und hat liebend gerne Tipps gegeben und Wissen mit uns geteilt. So haben wir Sehenswürdigkeiten entdeckt, die bisher kaum einer kannte.

Social-Media-Walk

Am Ende unseres Aufenthaltes haben wir einen Social-Media-Walk veranstaltet und dabei ein Tweetup, einen Instawalk und einen Photowalk kombiniert. Für einige Teilnehmer war es die erste Veranstaltung dieser Art und andere waren schon regelmäßige Instawalker und haben sich riesig gefreut, hier Kontakt zu der Destination zu bekommen und Ansprechpartner kennen zu lernen.

Der Wunsch, einmal einen Instawalk in Mülheim zu veranstalten bestand schon länger, aber man wusste nicht, an wen man sich wenden sollte. Beim anschließenden Treff im Biergarten konnte man sich untereinander kennen lernen und vernetzen. Wir haben gelernt, dass eine Destination unbedingt, die Bereitschaft zu solchen Veranstaltungen bekannt machen und Ansprechpartner benennen und veröffentlichen sollte. Manchmal liegt einem ein Schatz zu Füßen und man muss ihn nur heben.

Fotoausstellung Camera Obscura

Schließlich hatte Achim noch eine Fotoausstellung mit Reisebildern in der Camera Obscura. Der Kontakt und die Idee zu dieser Ausstellung war bei unserem letzten Aufenthalt entstanden.

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