Die Reisebloggerin Vielweib hat sich in einem Blogpost verschiedene Dinge von Hoteliers gewünscht und hat viele Kommentare und Rückmeldungen bekommen, was sich Gäste vorstellen könnten und wünschen.
? https://www.vielweib.de/2019/06/was-ich-mir-von-hotels-wuensche-und-du-dir-vielleicht-auch/
Vieles davon steht bereits in meinem Buch: “Bisher hat sich noch keiner beschwert”
? https://meurers.net/bisher-hat-sich-noch-keiner-beschwert-das-buch/
aber natürlich kann ich nicht alles abdecken und deswegen waren dabei noch eine Menge weiterer interessanter Punkte.
Einzelzimmer
Was wir natürlich nicht erleben, ist die Einzelzimmerproblematik. Hier werden Alleinreisende in winzige Kämmerchen gepfercht, dürfen mehr bezahlen als 50% des Doppelzimmerpreises oder schlafen zwar in einem Doppelbett, aber dürfen die andere Seite nicht berühren. Na dann. Guten Schlaf! Habt Ihr Positivbeispiele hierfür?
Wasserkocher
In anderen Ländern oder mit vielen englischen Gästen Standard: Der Wasserkocher auf dem Zimmer. Viele wünschen ihn. Hoteliers scheuen die Arbeit. Der Kompromissvorschlag der hier aufkam: Ein Wasserkocher auf dem Flur oder in Gemeinschaftsräumen.
Pfand
Obwohl das Zimmer bereits gezahlt ist, wird ein Pfand oder sogar die Hinterlegung der Kreditkarte erwartet. Für einen Mehrfachstecker oder den zweiten Schlüssel für das Doppelzimmer haben wir auch einmal Geld hinterlegen müssen.
Beim Gast bleibt immer das Gefühl, dass man von vornherein als Betrüger eingeschätzt wird. Und das trägt nicht zu einem entspannten Aufenthalt bei.
? https://burgturm.de/ein-hotel-mit-misstrauen-gegenueber-dem-gast/
Was wir auch oft erleben, ist, dass es keine Antwort gibt, wenn man nachfragt. Ich kann mit einer Regelung deutlich besser leben, wenn es mir genau erklärt wird. Aber wie im obigen Beispiel gibt es meist nur lapidare Antworten. Und eine regelrechte Erpressung, weil man gar nicht erst einchecken darf, wenn man nicht die Kreditkarte oder den Pfand hinterlegt. Und wer die Zeche prellen will oder richtigen Schaden anrichtet, wird auf die 50 € pfeifen.
Wer kennt den Hintergrund für diese Regel?
Schalter und Knöpfe
Den Kampf mit Schaltern und Knöpfen hat hier noch einmal jemand sehr schön zusammengefasst.
? https://www.bambooblog.de/2014/08/13/abenteuer-hotelzimmer-in-china/
Wir hatten neulich eine Schrankinnenbeleuchtung. Eine sehr schöne Sache! Würden wir uns öfter wünschen. Allerdings nicht, wenn diese Beleuchtung Tag und Nacht an ist. Wir dachten, das Licht funktioniert wie im Kühlschrank und geht an oder aus, wenn man die Türen öffnet oder schließt. Fehlanzeige. Es brannte die ganze Nacht und das Licht drang auch aus dem Schrank heraus. Zum Schlafen eindeutig zu hell. Und eine Schlafmaske wie in den Kommentaren erwähnt, haben wir nicht.
Am nächsten Tag kam der Techniker und hat das Licht ausgestellt. Eventuell hat man vergessen, einen Schalter einzubauen. Nun das Hotel war neu und hatte erst seit wenigen Tagen geöffnet.
Barrierefreiheit
Auch wenn man nicht als barrierefreie Unterkunft zertifiziert ist, kann man eingeschränkten Gästen das Leben deutlich erleichtern. Hilfreiche Tipps dazu gibt es hier:
Einige wichtige Punkte dabei: Die Hinweise der Gäste ernst nehmen. Mitarbeiter informieren und intern die Bedürfnisse kommunizieren. Nur auf Nachfrage helfen. Nur auf Nachfrage berühren. Beim Check-In einen Sitzplatz anbieten sollte eigentlich klar sein, aber ist es anscheinend nicht.
Wir hatten einmal das umgekehrte Erlebnis in einem Integrativhotel. Ein Mitarbeiter vom Zimmerservice war gehörlos und als ich das Zimmer betrat, in dem er staubsaugte, erschrak er dermaßen, dass er einen Satz in die Luft machte. Die Verständigung mit ihm hat übrigens prima geklappt.
Raumdüfte
Wir hatten das erst einmal, dass der Zimmerservice nach getaner Arbeit mit einer Spraydose großzügig einen Duft im Raum verbreitete. Das ist nicht jedermanns Sache. Viele bekommen davon Kopfschmerzen oder sogar Atemprobleme. Und Spraydosen sind eventuell nicht umweltfreundlich.
Auf der anderen Seite ist es natürlich ebenso wenig schön, wenn das Zimmer müffelt. Schwere Vorhänge oder alte Teppichböden verbreiten manchmal doch einen eigenen Duft. Oder man merkt es manchmal, wenn Haustiere vorher in dem Zimmer waren. Da hilft wohl nur kräftig lüften.
Businessgäste
Für Geschäftsreisende gibt es zwei wichtige Themen: Arbeitsplatz und WLAN.
Leider geht der Trend weg vom Arbeitsplatz. Man geht davon aus, dass der Gast lässig mit dem Laptop auf dem Bett liegt. Aber für viele ist das nichts und eventuell braucht man um sich herum ein paar Unterlagen oder Platz für Festplatten oder andere Geräte.
Und das leidige Thema WLAN ist und bleibt auf der Agenda für Hotels. Was einem da oft angeboten wird, darf sich eigentlich gar nicht als WLAN bezeichnen. Manchmal kann man mehr Bandbreite für teures Geld dazu kaufen. Aber oft gibt es nur ein mickriges Angebot. Und dann muss man sich noch alle naselang mit Benutzer und Password neu anmelden. Zum Arbeiten nicht sehr angenehm.
? http://www.mendener.net/2018/07/24/das-perfekte-business-hotel/comment-page-1/#comment-274627
Tipp
Mein Tipp – wie immer – einfach mal im eigenen Haus schlafen. Und die Gäste fragen. Aber bitte nicht, mit diesem Standardfragebogen. Damit kommt man leider nicht weiter.
Beratung
Gerne komme ich als ? Non-Mystery-Gast zu Euch und krame mit Euch zusammen in meiner schier unerschöpflichen Schatzkiste. Es sind fast immer die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Und die kosten fast nichts.
Fotos: © Achim Meurer