Castlecamp 2019 – Barcampen wie früher #cczk19

Das Castlecamp 2019 ist Geschichte. Und wie es bei Barcamps so üblich ist, wird darüber geblogged. “You do blog about barcamp!”

Mentorin am Freitag Abend

Diesmal war ich schon am Vorabend als Mentorin unterwegs, um Barcamp-Neulingen Fragen zu beantworten. An unserem Tisch saßen drei Newbies, wie sie auch genannt werden und hatten tatsächlich einige Fragen. Zum Beispiel, ob es eine Mittagspause gibt. Diese Frage konnte ich leicht beantworten, ist doch das Buffet beim Castlecamp immer legendär. Oder ob es Parkplätze an der Burg gibt. Auch das konnte ich bejahen. 

Es gab auch Fragen zum generellen Ablauf und später hat man auch gesagt, dass es schön war, direkt integriert zu werden, weil man befürchtet hatte, dass sich alle eh schon seit Jahren kennen und es schwer würde, Kontakt zu knüpfen. 

Allein schon deswegen würde ich nächstes Jahr wieder beim Mentor-Programm dabei sein. 

Samstag

Meine Sessions am ersten Tag auf dem CastleCamp waren:

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Michael Kohlfürst hat in dieser Session eine ganze Reihe von Tipps gegeben, wo man sich eintragen sollte oder vertreten sein sollte, damit man gefunden werden kann. Für mich sehr überraschend war die Empfehlung auf Yelp,  Yandex und Bing zu sein. Aber auch ganz konkrete Tipps, wie ein Video in eine facebook-Veranstaltung einzubinden oder bei der Firmenseite auf linkedin Links zu hinterlegen waren dabei. Hier habe ich schon mal viel mitgenommen.

Anschließend hatte ich meine Session:

Wahlkampagne mit kleinem Budget gestalten…. und gewinnen.

Ich habe erzählt was wir gemeinsamt mit dem Team vom TVB im Tannheimertal bei der Wahl zur schönsten Wanderregion Österreichs unternommen haben. Die Kampagne wurde ziemllich schnell und mit kleinem Budget aufgesetzt und hat dabei eine sehr große Dynamik entwickelt. Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen und sich eingebracht. Kernstück war ein Aktionstag und ein Wanderstab. Der Wanderstab wurde am Aktionstag einmal quer durchs Tal getragen und konnte anschließend von Wanderern – auch von Gästen – ausgeliehen werden.

Mit diesem Gegenstand hatte man einen Auhänger, um immer wieder auf die Aktion hinzuweisen. Die Gäste haben auch selber auf ihren Social Media Kanälen gepostet, so dass eine große Reichweite entstand. Es gab T-Shirts zur Wahlaufforderung und überall im Tal verteilt, Stationen mit Wahlurnen. Eine Landingpage und einen Hashtag gab es natürlich auch. Und am Ende gab es für die gesamte Aktion schließlich mit riesigem Stimmenvorsprung den ersten Platz. 

Erlebnisse

Danach hat Jochen darüber gesprochen, welche Vorteile es hat, wenn man auch einzelne Erlebnisse buchen kann. Ich persönlich mag ja den Begriff überhaupt nicht, weil heutzutage alles ein Erlebnis ist. Und wenn alles zum Erlebnis wird, dann ist es in meinen Augen nichts besonderes mehr. Ich sammele seit einiger Zeit Beispiele für merkwürdige Erlebnisse: Erlebnisaufzug, Erlebnistorte, Erlebnisgel, Erlebnisrutsche… 

Aber ich schweife ab. Erlebnisse sollen in Zukunft buchbar sein, werden zur Zeit aber noch vor Antritt des Urlaubs gebucht und nicht direkt vor Ort.

Smart Destination

In der Session Smart Destination bekamen wir einen Eindruck davon wie es sein könnte, wenn man Besucherströme anhand vorhandener Mobilitätsdaten steuern könnte. Mir persönlich würde es sehr gut gefallen, wenn ich vorher schon wüsste, ob es an einem Eingang schon recht voll ist und ich dann etwas anderes auswählen könnte. Das Problem ist, dass der Tourismus keine Datenhoheit hat. 

15 Tipps zu Pinterest

Danach hat Conny 15 Tipps zur Nutzung von Pinterest gegeben. Man kann Pins mit Tools wie Tailwind oder Viraltag planen. Man sollte sich mal anschauen, was von der eigenen Website bereits gepinnt wird. Das geht unter

pinterest.de/source/eigenedomain

Es gibt Vorschauen für kommende Themen unter seasonal insights. Man kann sich an Gruppenwänden beteiligen oder eigene Gruppenwände erstellen. Man soll die Pins hübsch gestalten mit canva, crello oder adobe spark und man sollte sogenannte rich pins mit zahlreichen Informationen bestücken. Um nur einige der Tipps zu nennen. 

Wie erreicht die Destination ihre Leistungsträger?

Danach haben wir – wieder mal – darüber diskutiert, wie eine Destination die Leistungsträger erreichen kann. Ich glaube, diese Session ist Pflicht auf jedem touristischen Barcamp. Beklagt wurde die Verknüpfung von Destinationen mit der Politik und die mangelnde Bereitschaft zur Veränderung, obwohl es in der heutigen Zeit sehr schnelle Innovationssprünge in der Touristik gibt. Die Daseinsberechtigung von DMOs wurde erneut hintergfragt. Es war von Neid, Unwissenheit und Masken die Rede. Und anscheinend ist der Leidensdruck nicht hoch genug. Der Gast und die Vermarkter wünschen sich jedenfalls eine höhere Qualität in der Außendarstellung und in der Unterkunft – und natürlich die Digitalisierung. 

Fuck Up Session

Die letzte Session am ersten Tag war sehr berührend. Weil Andreas Feustel berichtet hat unter welchen Umständen die Firma Geios in die Insolvenz geraten ist. 

Diese letzte Session steht für mich symbolisch für das Castlecamp 2019, weil es in diesem Jahr wie früher so war, dass jeder sich ganz frei geäußert hat und auch zugegeben hat, wenn etwas nicht gut gelaufen ist. Das war am Anfang der Barcamp Bewegung ganz normal und hat irgendwann nachgelassen. Aber dieses Jahr hatte ich das Gefühl, dass man sich untereinander anvertrauen konnte. Man konnte über Probleme sprechen, wurde gefragt, was man von einem Angebot hält oder wie man seine Preise gestaltet. 

Insgesamt sehr unterstützend und helfend. Mir hat das sehr gut gefallen.

Samstag Abend

Am Abend spielten seit langem mal wieder die Russian Ice Divers. Auch wenn einig Mitspieler schmerzlich vermisst wurden. 

Sonntag

YouTube und Influencer

An Tag zwei gab es zunächst eine Gesamtsession für alle zum Thema Youtube und Influencer. Hier gab es sehr interessante Informationen und Hintergründe zum Thema Video. 

Ortsunabhängig Arbeiten

Danach ging es um das ortsunabhängige arbeiten. Leider hat die Vorstellungsrunde so lange gedauert, dass danach die Session vorbei war. Ab da wäre es eigentlich so richtig spannend geworden, ins Gespräch zu kommen, weil doch jeder anders mit der Unabhängigkeit umgeht. Ob man mal im Coworking arbeitet, sich in einer Firma einen Schreibtisch mietet, aus dem Wohnmobil oder im Homeoffice arbeitet oder als Digitalnomade unterwegs ist. Hier hätte man einige Tipps und Erfahrungen weiter geben können. Das nächste Mal machen wir dann hoffentlich Teil 2…

CastleCamp Kaprun 2019 - #cczk19 by ACHIM MEURER.

Wie finden kleine Touristische Betriebe für sich die richtigen Kommunikationsexperten?

In der letzten Session vor der Feedbackrunde und dem Mittagessen ging es um die Frage, wie kleine Touristiker Kommunikationsexperten für sich finden können. Große Agenturen verstehen oft die kleinen Anbieter nicht oder fahren mit ihren normalen Preisen für Großprojekte auf. Weiterhin kann der Auftraggeber die Qualität des Anbieters kaum abschätzen, weil er sich – natürlich – auf dem Gebiet nicht auskennt. Innungen oder Verbände kennen sich ebenso wenig aus und so gibt es ein großes Manko an Unterstützung für die kleinen Privatvermieter oder familiengeführten Häuser. Fazit der Session war: Wir gründen eine Genossenschaft! 

Auch das war in den letzten Jahren selten, dass gleich konkrete Projekte entstanden sind.

Fazit

Für mich war es ein Barcamp ganz im alten Spirit mit großer Offenheit, Wertschätzung, Unterstützung und Kooperation. Gerne mehr davon auf dem #cczk20

Weitere Blogposts über das CastleCamp 2019

WimmelBild mit Video – von der Idee zur Umsetzung

Zusammenfassung Tag 1 von Günter Exel

Zusammenfassung Tag 2 von Günter Exel

Blogpost von Horst – Austria Insider Info

Beater Mader – Vision3

Wenn Ihr noch einen Bericht geschrieben habt, der hier noch nicht verlinkt wurde, gerne als Kommentar hier schreiben. Dann werden wir das natürlich auch noch mit aufnahmen.