Auch in diesem Jahr war es wieder soweit – das CastleCamp ging in die 8. Runde. Wir konnten das „Pflicht-BarCamp“ Gott sei Dank in unseren Tourplan einbauen, da wir gleich im Anschluss jetzt im Saalachtal fürs Salzburgerland unterwegs sind.
Das CastleCamp, die Mutter aller touristischen BarCamps im deutschsprachigem Raum, war auch in diesem Jahr wieder mit über Hundert Teilnehmern gut besucht. Interessanter Weise waren dieses Jahr bei den Teilnehmern viele der „alten Hasen“ gar nicht dabei. Dafür aber kamen eine Menge neue Gesichter hinzu, was immer gut ist!
Wir durften wieder im Style-Hotel Active by Leitners übernachten. Dafür noch mal ein herzliches Dankeschön an die mehr als herzliche Gastgeberin Rosemarie Leitner. Die Zimmer mit der Hängematte sind einfach ne Wucht!
Aber auch den anderen Sponsoren des CastleCamp an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für die Unterstützung! Ohne Euch würde es nicht gehen.
Sag doch mal was…
Eher ungewöhnlich aber egal, ich fange mal mit der Feedback-Session am Sonntag an. Hier kam u.a. eine Diskussion zu Stande über die deutlich zurückgegangene Kommunikation der Teilnehmer nach Außen hin. Es wird weniger getwittert, weniger gebloggt, weniger mitgeteilt. Ein Trend, der in den letzten Jahren deutlich zunimmt und inzwischen wirklich auffällig ist. Woran liegt das? Eine wirkliche Antwort gibt es darauf nicht. Ich habe mich das selbst gefragt und schreibe u.a. deshalb auch gerade dieses Blogpost, da ich der Meinung bin, dass es doch eher eine Frage der Selbstdisziplin ist.
Klar, als wir auf dem ersten BarCamp waren, gab es „nur“ Blogs, kein Twitter, kein Facebook oder sonst eine Social Media Plattform, die wir genutzt hatten. Alles ging damals in den Blog. Und wir waren so enthusiastisch, das wir jede Session live mit geschrieben haben und der Blogpost nach der Session online war. Dann kam die Zeit von Twitter und Facebook. Alles wurde live getwittert und auf Facebook publiziert. Und dann… ja dann… macht man fast gar nix mehr. Aber warum?
Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass es keine neuen spannenden Plattformen mehr gibt, über die wir schreiben könnten oder bei denen ich mich gleich anmelden könnte. Nein, ich denke es liegt eher daran, dass unsere Selbstdisziplin etwas nachlässt. Eine Selbstverständlichkeit hat sich eingeschlichen, dass es BarCamps gibt, dass das CastleCamp Anfang September jedes Jahr stattfindet. Warum sollte man das noch erwähnen, ist doch logisch. Ist doch jedes Jahr so. Und klar, Günter Exel – Live Twitter Reportage CastleCamp 2015 twittert doch eh alles live, warum soll ich mir denn da die Mühe machen?
Und genau das ist das Teuflische. Wir sind zu BarCamp-Couch-Potatoes mutiert und lassen uns einfach gehen. Und da bin ich genauso dabei und kein Stück besser! Denn es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass das CastleCamp jedes Jahr stattfindet. Jedes Jahr muss Rainer erneut nach Sponsoren suchen, damit wir uns im warmen mit umfangreichem Buffet und WLAN (dieses Jahr echt der Knaller) austauschen können. Und damit das im nächsten Jahr auch so sein wird, müssen wir uns wieder mehr am Riemen reißen und dieses Veranstaltung nach Außen tragen. Mit genau den Mitteln, die uns heutzutage zur Verfügung stehen.
Also Leute – steht von der Couch auf und schreibt, twittert, instagrammt, oder was auch immer ihr machen möchtet, aber macht es! Teil allen Eure Eindrücke vom CastleCamp mit. Denn nur so kann es weiter gehen. Sharing is Caring. Und eben nicht nur in der Session, sondern auch über die Wände der Kaprun hinaus muss es gehen.
Session Blogger Relations
Am Samstag gab es am Vormittag eine interessante Session zu Blogger Relations von Ines Eschbacher aus der Sicht einer Agentur. Zumindest war das mal so der Ausgangspunkt. Schön, dass sich in dieser Session auch Destinationen und Blogger dazugesellt hatten, so dass wir gemeinsam über die Bedürfnisse, Erwartungshaltungen und Wünsche reden konnten. Das Fazit der Session lautet relative einfach:
Beim Reden kommen die Leute zusammen!
Hört sich simpel an und ist es eigentlich auch. Jede Seite hat seine Wünsche, Vorstellungen, Erwartungen etc. Und wenn eben Blogger, Agentur und Destination eben mit einander reden, kommen alle zum besten Ergebnis. Für uns war es auch hilfreich zu hören, dass eine Destination überhaupt nicht genervt ist, wenn man sie z.B. in einem Tweet zu einem Blogartikel direkt mit anschreibt. Denn so bekommt die Destination das noch am ehesten mit, dass es neuen Content über die Destination gibt. Und letztendlich wollen ja alles das Gleiche: Der Content soll gelesen und verbreitet werden.
SnapChat – der neue heiße Scheiss
Also zumindest behauptet das der schneeengel. Also habe ich mir das mal angeschaut. Hmm, ich bin noch nicht wirklich überzeugt. Snapchat ist für User-to-User gemacht. Ganz klar. Zumindest ist das zur Zeit noch so. Eine Plattform, auf der die Inhalte maximal 24 Stunden lang existieren. Danach sind sie weg. Hmm, bin immer noch nicht überzeugt…
No Business as usual
Nach dem Mittagessen haben Rainer und Günter (March of hope) ein Thema angesprochen, welches zur Zeit wohl alle in irgendeiner Form beschäftigt: Refugees welcome!
Fast täglich erreichen uns auf unterschiedlichste Wege neue Meldungen über die Flüchtlinge aus Syrien. Tweets, Fotos, Meldungen, die zeigen, wie verzweifelte Menschen sich auf den Weg machen. Und wir lesen teilweise völlig fassungslos Hasskommentare auf Facebook und Co, welches uns fassungslos aber eben nicht sprachlos machen. Aber Gott sei Dank! Denn gerade in den letzten Tagen ist eine Welle der Hilfsbereitschaft losgetreten worden, in der Menschen anderen Menschen helfen. Und das ist gut so!
Doch was hat dieses Thema jetzt genau mit Tourismus zu tun? Muss eine Destination Stellung nehmen zu solchen Ereignissen? Wie reagiert man? Reagiert man überhaupt? Oder postet man als Touristiker weiterhin ungebremst Schönwetterfotos? Genau das waren die Fragen, die wir diskutiert hatten. Ein einheitliches Fazit gab es nicht. Meiner Meinung nach ist aber schon jede Destination aufgefordert, sich diesem Thema zu stellen. Und gerade die, die in den Schlagzeilen stehen, weil grausame Dinge dort passiert sind. Das kann man z.B. als Destination nicht ignorieren.
Meine ganz persönliche Meinung dazu ist: Das muss thematisiert werden, damit das Bild einer Region eben nicht ins negative kippt, damit man zeigt, dass es eben doch nur ein paar Deppen sind, die das schlechte Bild produzieren. Aber die Mehrheit der Menschen doch ein gutes Herz haben und anderen Menschen helfen.
From trash to treasure
Als zweite Session am Nachmittag zeigten und Eva & Matthias einen Einblick in Ihr Projekt, einem Stadtmagazin über Salzburg für junge Leute: Fräulein Floras Favorite Hangouts
Dabei haben Sie uns 6 Tipps gegeben, wie man aus einem schlappen Blogpost einen echten Blogbuster machen kann. Die Session hat mir wieder neue Impulse gegeben, wie man den eigenen Blog besser gestalten kann. Hier die wichtigsten Regeln:
Dann gab es von Monika & mir noch eine Session über unsere Walz und das Leben als Digitalnomade, bevor es dann zum gemütlichen Teil am Samstag überging.
Russian Ice Divers feat. Männerschnupfen
Die Russian Ice Divers konnten dieses Jahr nicht auftreten. Es fehlten einfach zu viele Bandmitglieder. Daher hatten Reini und ich uns kurzfristig dazu entschlossen, eine Akustik-Session zu spielen. Schmale Besetzung, spontane Liedauswahl und völlig improvisiert. 😉 Warum die Band an dem Abend nun Männerschnupfen hieß, fragt doch mal den Uwe.
Krisenkommunikation via Twitter
Am Sonntag gab es noch eine Session vom Schneeengel zum Thema Krisenkommunikation über Twitter. Ein Beispiel, wie er selbst in Rausris bei einem Murenabgang die Berichterstattung vor Ort gemacht hat, was eigentlich die Aufgabe des Tourismusverbandes gewesen wäre. Ein Beispiel, wie man es eben machen sollte als TVB…
Die richtige Perspektive finden
Als Abschluss des CastleCamps am Sonntag habe ich dann noch für die restlichen interessierten und immer noch motivierten Teilnehmer eine Fotosession zum Thema Perspektive gehalten. Auch hier hat Günter noch eine tolle Zusammenfassung gemacht.
Komplette Zusammenfassung von Günter
Hier könnte ihr die beiden Storifies von Günter nachlesen:
Weitere Beiträge zum CastleCamp2015
Rückblick von Mo Sie war in anderen Sessions
Kristine Honig Zusammenfassung der Session über Barcamps