Woche 44: Die Azoreninsel Sao Miguel

Nach der Woche auf Madeira ging es nach Sao Miguel, also auf eine der neun Azoreninseln. Geflogen sind wir mit Azores-Airlines mit einer kleineren Propellermaschine. Der Flug dauert nur zwei Stunden und der Start von Madeira war sehr spektakulär und man hatte noch mal einen tollen Blick über die Insel. Diesmal hatten wir vorher online eingecheckt und hatten deswegen schöne Plätze mit Fenster. Leider mussten wir für unser Übergepäck bezahlen. Und das obwohl der Flieger halb leer war… Für 6 kg mussten wir 24 Euro bezahlen.

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Der Flughafen auf Sao Miguel ist ähnlich klein wie der in Funchal auf Madeira. Das Gepäck kam sehr schnell und wir bekamen auch wieder sehr schnell unseren Mietwagen. Der Vermieter hat mit uns eine Wagenbesichtigung gemacht. Der Wagen hatte eigentlich überall Schrammen…

Witzigerweise haben wir direkt nach der Ankunft eine Nachricht bekommen, dass Bekannte gerade mit einem Kreuzfahrtschiff im Hafen von Ponto Delgada liegen. Also sind wir gleich zum Hafen gefahren und haben sie getroffen. Ein hoch auf Messenger Apps und unser mobiles Internet!

Unser Hotel Caloura liegt etwas außerhalb in einer ausladenden Bucht und wir hatten zum Abendessen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Gleich zur Vorspeise mussten wir unbedingt eine Delikatesse der Insel probieren: Bolo Levedo. Eine Art süßes Hefebrot, was aber auch mit herzhaften Sachen gegessen werden kann. Sehr lecker.

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Gleich am nächsten Tag haben wir eine Tour über die Insel gemacht. Wir haben die Westküste gewählt. Aber vorher haben wir noch einen Abstecher zur Markthalle gemacht und dort regionalen Käse gekauft. Zehn Sorten zum Ausprobieren mit Brot und dem erwähnten Bolo Levedo. Hat 13 Euro gekostet.

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Dann waren wir noch beim Autovermieter, weil wir am Abend gemerkt haben, dass ein Scheinwerfer ausgefallen war. Da unsere Strecke beim Flughafen vorbei führte, haben wir kurz beim Autovermieter angehalten. Weil keine Ersatzfahrzeug da war hat uns ein Mitarbeiter zu einer Werkstatt begleitet. Dort wurde die Birne gewechselt und weiter gings.

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Immer an der Küste entlang. Überall gibt es auch hier auf der Insel die Aussichtspunkte „Miradouro„. Nur ist hier alles grün. Man sieht unzählige Varianten von grün und dazwischen aufgeschichtete Steinmauern oder Hecken. Überall grasen Kühe – deswegen auch die vielen Käsesorten und überall wachsen die unglaublichsten Blumen und Pflanzen. Wir haben wieder an jeder Ecke angehalten, Fotos gemacht und die Aussicht genossen. An einem schönen windgeschützten Picknickplatz haben wir die Käsesorten probiert. Genial. Einer leckerer als der andere.

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Wir waren bei den heißen Quellen von Ferraria. Aber die Wellen waren zu hoch, so dass niemand dort baden konnte. Aber auch in dem Schwimmbecken war keiner anzutreffen. Dafür waren die Wellen spektakulär.

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Wir haben zwei Bauern mit Pferdewagen gesehen, die vom Melken kamen und haben immer wieder angehalten, weil wir was schönes gesehen haben. Ob ein altes Bauernhaus oder den Leuchtturm oder einfach nur eine interessante Pflanze. Gegessen haben wir in dem wohl einzigen vegetarischen Restaurant auf der Insel. Und es war extrem lecker. Man muss allerdings reservieren!

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Am nächsten Tag haben wir uns dann gleich die Ostseite der Insel vorgenommen, aber erst mussten wir unsere prepaid SIM-Karte wieder aufladen. Aber dann ging es weiter. Immer schön auf den kleinen Straßen entlang. Vorbei an schönen Sandstränden, Baumschulen, tollen Picknickplätzen und immer wieder Aussichtspunkten. Zum Mittagessen gab es die Käsereste vom Vortag. Immer noch lecker.

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Dann kamen wir an einem Straßenschild vorbei, was vor 30 % Gefälle warnte. Echt jetzt? Dann dahin. Am Ende verbarg sich ein verwunschener Strand. Der Wanderweg dorthin war aber leider gesperrt.

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Schließlich waren wir in Furnes bei den heißen Quellen. Schon beeindruckend wie es überall aus der Erde dampft, blubbert, plätschert und herausschießt. Der Dampf ist ganz schön warm und es riecht sehr unangenehm. Hier kann man sich in der Vulkanhitze sein Mittagessen kochen lassen. Ich hätte ja lieber gerne in dem heißen Whirlpool gebadet…

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Zum Abendessen waren wir in einem traditionellen Restaurant, was aber sehr modern designed war. Die Speisekarte gab es auf iPads und die Bestellung lief auch darüber. Sehr innovativ. Und das Essen war sehr gut. Die Nachspeisen waren ein Traum. Es gibt wohl unzählige Desserts auf der Insel.

Am dritten Tag haben wir die Stadt angeschaut mit ihren schwarz weißen Häusern und sind durch die Gassen geschlendert. Die Bürgersteige sind hier manchmal ganz schön schmal. Aber die kleinen Gassen sind sehr einladend und es gibt unzählige Läden und Snackbars.

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Danach waren wir in der Keramikfabrik, in der bis heute diese wunderschönen blau bemalten Fliesen hergestellt werden, die man hier auf der Insel überall als Straßenschild oder einfach als Dekoration sieht. Auch in Kirchen findet man diese Fliesen. Man kann fast die ganze Produktion bewundern und es ist wiedermal sehr interessant zu beobachten wie aufwendig Handarbeit ist. In einem kleinen Laden kann man die Keramiken zu einem wirklich kleinen Preis kaufen.

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Danach haben wir weiter die Insel erkundet. Hier findet man ja andauernd etwas interessantes. Einen netten Strand, schöne Landschaften, interessante Pflanzen. Und zur Not setzt man sich in ein Cafe und guckt Leute oder Wellen. Beides wird nie langweilig.

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Abendessen hatten wir in einem kleinen unscheinbaren Fischrestaurant mit dem bisher besten Fischessen unseres Lebens. Wir hatten frischen Thunfisch auf dem heißen Stein am Tisch gegart. Absolut genial! Und Achim durfte in der Küche Fotos machen; auch von der Fischlieferung…

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Für den vierten Tag hatten wir einen Guide, der uns mit dem Auto abgeholt hat. Aber auch er musste an jeder Ecke anhalten, weil wieder der Ausblick so toll war oder es hohe Wellen gab. Unser Ziel war eigentlich die einzige Teeplantage in Europa.

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Wirklich toll, wie sich die Teehecken so an dem Hügel entlangschlängeln. Wir wurden mit dem Traktor in die Plantage gefahren und durften zuschauen wie geerntet wird. Heute geht das mit Maschinen, aber es ist trotzdem faszinierend. In der Fabrik kann man den gesamten Produktionsprozess anschauen und natürlich den Tee probieren. Der Schwarztee war wirklich fein. Witzig, dass man in Europa eine Teeplantage besichtigen kann. Und man kann wirklich in die Plantage. Es gibt dort sogar ausgewiesene Wanderwege. Es lohnt sich!

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Zum Mittagessen haben wir das Vulkanessen probiert. Serviert wurde es im alten Casino mit großer Show für eine Reisebusgruppe. Mir wäre es lieber, wenn ich das Essen direkt am See am Picknickplatz bekäme und auch sehen würde, wie der Topf aus dem heißen Erdloch kommt. Und kulinarisch war es auch nicht so überragend. Das sollte danach kommen…

Wir durften in die Bäckerei, die die Bolo Levedo herstellt. Dort wird mehrmals täglich der Hefeteig angesetzt, der vier Stunden gehen muss. Dann werden kleine Kugeln geformt und die müssen dann noch mal eine Stunde gehen.

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In der Wartezeit waren wir in einem Wartehäuschen: Einer Bushaltestelle, in der auch eine Snackbar untergebracht war. Absolut genial!

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Nach einer knappen Stunde wurden die Teigkugeln dann wieder platt gedrückt und auf heißen Eisenplatten kurz gebacken. Wir durften sie noch warm probieren und sie sind ein Traum. Unbedingt probieren! Es gibt auch ein kleines Cafe dort.

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Für das Abendessen hatte man uns das Restaurant im Hafen von Caloura empfohlen. Das Restaurant. Es gibt nur eins. Der Hafen ist auch sehr klein. Was wir nicht wussten… Es gibt auch keinen Speiseraum. Alle Tische sind draußen. Was ja im Sommer bestimmt total toll ist, aber bei 10 Grad Außentemperatur, waren wir doch sehr überrascht. Aber der Azorianer an sich geht dort essen. Auch ohne Heizpilz. Es gab Decken, in die wir uns eingewickelt haben und es ging. Und der Fisch war wieder mal extrem lecker. Geht dahin, wo die Einheimischen hingehen. Da ist das Essen wirklich gut. Bisher hat das für uns immer funktioniert.

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Der fünfte Tag war fast komplett dem Bearbeiten von Fotos und Textschreiben gewidmet. Zum Mittagessen wollten wir aber unbedingt die engste Straße der Insel erkunden und sind nach Calpese gefahren. Es ist wirklich eng! Gut, dass Achim dran gedacht hat, die Kamera vorher aus dem Kofferraum zu holen. Tür öffnen ist nicht! Es sind nur wenige Zentimeter auf jeder Seite Platz. Aber der kleine Fischereihafen ist wirklich urig gemütlich und die Steilküste ist beeindruckend. Man kann ja auch zu Fuß gehen…

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Mittagessen hatten wir im Hotel und Abendessen aus Zeitgründen auch.

An unserem letzten Tag auf den Azoren wollten wir unbedingt noch die heißen Quellen im Urwald sehen. Beim Eingang habe wir gleich gefragt, ob man überhaupt baden kann und der nette Mann erklärte uns, das untere Becken hätte 30 Grad. Na dann! Man spaziert wirklich durch eine Art Urwald. Nach wenigen Metern sieht man schon das erste Becken. Umkleiden und WCs sind vorhanden. Seine Sachen kann man in Plastiktaschen tun. Und das Wasser ist herrlich.

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Danach ging es noch mal an den Surferstrand für einen kleinen Mittagssnack. Es waren jede Menge Surfer im Wasser und wir hätten stundenlang zugucken können. Zurück sind wir über die Ostküste gefahren, haben noch die steilste Straße der Insel entdeckt mit 35 % und auch recht eng. Und sind noch am Klo mit der schönsten Aussicht vorbei gekommen.

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Zum Abendessen waren wir ein letztes Mal im Restaurant im Hafen und dann mussten wir ja auch schon alles für den Rückflug vorbereiten. Der Flieger ging ja schon um 7 Uhr am nächsten Morgen.

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