Woche 62: Siegerland-Wittgenstein

Gleich nach dem Mattsee ging es nach Siegerland-Wittgenstein. Die Anfahrt hat etwas länger gedauert, wegen des hohen Reiseverkehrs und gesperrten Umfahrungen. Aber schließlich sind wir doch im Hotel Pfeffermühle angekommen und hatten auch gleich die Programmbesprechung bei einem sehr netten Abendessen in Deuz.

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Auf der Motiv-Wunschliste standen – wieder mal – viel zu viele Dinge. Irgendwie scheint doch ein sehr sehr großer Bedarf an Fotomaterial zu bestehen. Und vor allem an eigenem Material, was man frei einsetzen kann.

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Unsere erste Aufgabe war der Besuch bei einem Köhler. Absolut spannend. Wir freuen uns ja immer, wenn wir altes Handwerk dokumentieren dürfen. Aber wir freuen uns noch viel mehr, wenn es Bestrebungen gibt, dieses alte Handwerk zu erhalten. Der Köhler, den wir besucht haben, ist nicht nur in einer interantionalen Köhlervereinigung; er hat sogar drei Auszubildende. Und die hatten wahrscheinlich die besten Schulferien ihres Lebens. Müssen sie doch beim Kohlenmeiler übernachten und ihn ständig überwachen. Aber für sie ist es nicht nur Abenteuer sondern auch eine Aufgabe. Sie wissen schon ganz genau, was sie da tun und können viel erklären.

Wir fanden den ständig heraus quillenden Rauch sehr faszinierend und hätten stundenlang hineinstarren können. Übrigens riechen einige unserer Sachen immer noch nach Rauch. Aber der Geruch ist sehr angenehm.

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Mit der Beschäftigung der Holzkohleerstellung lernt man auch gleich etwas über Waldbewirtschaftung und Waldformen. Hier gibt es den Haubergwald. Wie uns scheint, eine sehr nachhaltige Bewirtschaftung. Wachsen doch bis zur Wiederaufforstung aus den alten Wurzelstöcken auf dem gerodeten Gebiet Getreide und andere Nutzpflanzen. Heutzutage natürlich nicht mehr so wie früher, aber es gibt trotzdem noch diese Waldform hier.

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Unser nächste Ziel war die Siegquelle. Ein kleines Rinnsal, was aus einem Sumpf entspringt.

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Danach ging es gleich zu viel mehr Wasser – nämlich zu der Breitenbachtalsperre. Ein Trinkwasserspeicher und gleichzeitig Naherholungsgebiet mit Spazierwegen und einem Fitnessparkur.

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Dann kamen wir zu unserem persönlichen Highlight: Der Eisenstraße. Der ehemalige Transportweg ist heute ein sehr romantischer Weg. Sehr schmal, manchmal schnurgerade und oft hubbelig. Aber traumhaft. Da man hier nur 40 km/h fahren darf, kommt man auch richtig in den Genuss der Straße.

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Abends waren wir noch auf der Ruine Ginsburg. Vom Turm aus hat man fast einen Rundblick. Der Turm wird aber auch gerne als Heiratskulisse genommen und es gibt einen Zweigstelle des Standesamts dort.

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Auf der Rückfahrt zum Hotel war der Sonnenuntergang so schön, dass wir spontan beschlossen, einen Hügel zu suchen und Aufnahmen davon zu machen. Wer Sonnenuntergänge kennt, weiß, dass man da nicht viel Zeit hat. Wir mussten also ganz schnell einen gescheiten Aussichtspunkt irgendwo oben finden. In einer Siedlung sind wir per Zufall fündig geworden in Form einer kleinen schmalen Gasse.

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Während wir dort fotografiert haben, sind die Leute im Garten nebenan auf uns aufmerksam geworden und haben uns spontan auf ihren Balkon eingeladen. Von da hat man nämlich einen noch besseren Ausblick. So haben wir dann bei diesem netten Paar auf dem Balkon gestanden und den Sonnenuntergang genossen. Vielen Dank nochmal für die Einladung!!

Gleich am nächsten Morgen sind wir nochmal zur Siegquelle zurückgekehrt – aber diesmal mit Models.

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Mit den Models sind wir noch zum Auerbachtal gefahren und haben dort auch ein paar kulinarische Aufnahmen gemacht.

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Nach einem sehr leckeren Mittagessen ging es für uns dann weiter zum Schloss nach Bad Berleburg. Hier haben wir uns den Schlosspark angesehen und waren völlig fasziniert von den Freitreppen vor fast jedem Haus in der Schlossstraße.

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Zur Stärkung gab es noch eine Einkehr in einem sehr witzigen Cafe und dann ging es dann zurück zum Fotobearbeiten. Schließlich ist gleich am Anfang so viel Material zusammen gekommen, dass es auch gleich mehrere Tage dauert, das alles zu bearbeiten.

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Das ist ein Faktor, den nicht nur unsere Auftraggeber sondern auch wir immer noch unterschätzen. Aber man ist so fasziniert vor Ort, dass man immer weiter und immer weiter fotografieren kann, ohne an die Folgen zu denken.

Am Mittwoch Nachmittag sind wir dann kurz nach Siegen Zentrum gefahren.Wir haben die Altstadt gesucht und gefunden und waren begeistert von den schön bemalten Stromkästen und den sorgfältig gestalteten Mini-Vorgärten und Sitzecken in den schmalen Gassen vor den mittelalterlichen Häusern. Aber auch die Fußgängerzone mit der Siegtreppe ist einen Besuch wert.

Der Rest des Tages war wieder der Nachbearbeitung gewidmet. Bis zur blauen Stunde. Da standen Hotel-Außenaufnahmen an.

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Donnerstag Morgen waren wir schon sehr früh unterwegs zum Oberen Schloss, wo wir die Rubens-Galerie und den Schlosspark fotografiert haben. Im Park haben wir einen Pokemon spielenden Senior getroffen, der uns erzählt hat, dass er ja sehr gerne Bilder von google für seine Youtube-Videos verwendet. Wir haben versucht, ihn darüber aufzuklären, dass das so überhaupt nicht geht! Ob es wohl hilft??

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Der Rest vom Donnerstag war dann wieder der Bearbeitung der Aufnahmen gewidmet.

Am Freitag standen gleich wieder zwei Kulinarik-Shootings mit Modeln an. Eins zu Mittag und eins für den Abend. An zwei unterschiedlichen Locations mit zwei unterschiedlichen Modelpaaren. Sehr praktisch war, dass man dann gleich auch noch dort essen kann. Achim hat seine Geschichtslehrerin vom Gymnasium im Garten von dem einen Lokal getroffen. Sehr witzig.

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Die Abendlocation hat ein sehr interessantes Konzept. Hier gibt es gleich drei Restaurantabteilungen mit unterschiedlicher Karte. Und es gibt Gastköche. Zur Zeit ist das ein Koch aus Indien, der eigens kreierte Gerichte für die Gäste kocht. Sehr spannend. Es ist schön zu sehen, dass sich einige Gastronomen und Hoteliers Gedanken machen und sich vom Standard-Konzept abheben. Um so schöner, wenn das Konzept dann auch aufgeht und funktioniert.

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Der Samstag war – wie solle es anders sein – wieder der Nachbearbeitung gewidmet. Aber am späten Nachmittag mussten wir unsere Arbeit unbedingt unterbrechen und nach Freudenberg fahren. Wir wollten nicht hier wegfahren, ohne den Alten Flecken gesehen zu haben. Es hat sich gelohnt. Diese Ansammlung von Fachwerkhäusern ist wirklich zu bestaunen.

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Am Sonntag ging es weiter mit Bildbearbeitung… Normalerweise ist das ja unser Umzugs- bzw. Reisetag. Aber hier bleiben wir sogar noch einen Tag länger. Und trotzdem war der Sonntag noch mit Arbeit angefüllt…

An dem Zeitkonzept müssen wir dringend etwas verändern. Auch nach über einem Jahr auf der Walz schaffen wir es immer noch nicht genügend Zeit für uns zur Erholung zu haben. Immer wieder lassen wir uns von den Eindrücken und den Wünschen der Auftraggeber mitreißen und machen viel zu viel.

Viel Zeit ließe sich aber auch einsparen durch eine bessere Planung. Sehr oft kommen wir unnötig zu einer falschen Zeit an einen Ort oder müssen zu lange warten, bis wir loslegen können. Diese Zeit geht natürlich auch letztendlich von unserer privaten Zeit ab.

Wir haben inzwischen eine Checkliste erstellt und hoffen, dass sich dadurch vielleicht in Zukunft etwas verbessert. Mal sehen.

Und hier noch mehr Bilder aus der Region Siegerland-Wittgenstein.

Alle Photos © Waltzing Meurers

4 Antworten

  1. Wie ich sehe, durftet Ihr im Museum in Solingen fotografieren. Das freut mich. Bei meinem Besuch war es leider nicht möglich.
    Wieder einmal tolle Bilder von Dir, top!! 🙂
    LG Tanja

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